Zur Kompensation des Industrieparks Berlin-Stettin am Standort Pasewalk setzt die Flächenagentur M-V multifunktionale Maßnahmen auf insgesamt 55,4 ha in der Agrarlandschaft um.
Neben der großflächigen Umwandlung von Intensivacker in Extensivwiesen (43,6 ha) und Feldhecken (2,2 ha) wurden auch neue Standgewässer und Geländeabstiche geschaffen.
Als besonders wertvoll erweist sich die Rekultivierung von zwei aufgelassenen Feuchtwiesen. In Zentrum der Maßnahme „Extensivlandschaft Belling“ liegt ein historisches Kalkquellmoor, welches sich aus dem Wasserdargebot der umliegenden Ackerlandschaft speist. Durch Staumaßnahmen und Ackerumwandlung werden sowohl das Wasserdargebot verbessert als auch Nährstoffeinträge deutlich gesenkt. Die Wiederaufnahme einer kontinuierlichen Mähnutzung mit Biomasseentzug führt zur Aushagerung der eutrophen Röhrichte und Großseggenriede in Richtung Kleinseggen-, Pfeifengras- und Kalkbinsenwiesen. Als wertvolle Zeiger können bereits wieder beobachtet werden: Sumpf-Knabenkraut (Orchis palustris, einer von nur 4 Standorten in M-V!), Heil-Ziest (Betonica officinalis), Rosmarin-Kriechweide (Salix rosmarinifolia) und Weidenblättriger Alant (Inula salicina). Wichtig für den Erfolg der Maßnahme ist eine zeitversetzte Pflegemahd, die sich an der Samenreife der Zielarten orientiert und mit leichten Maschinen ausgeführt wird (Traktorgewicht < 3 t).