Ökokonto Auf dem Kalverradd

Bei der Maßnahme „Auf dem Kalverradd“ handelt es sich um eine knapp 5 ha große Kompensationsfläche, die 2010/11 im Rahmen der Erschließung eines benachbarten Wohngebietes in Rostock als Ausgleichsmaßnahme angelegt wurde. Vorhabenträgerin war eine Rostocker Wohnungsgesellschaft, welche die Flächen anschließend vertraglich an die Stiftung Umwelt- und Naturschutz M-V (StUN M-V) zur dauerhaften Flächenbetreuung übertragen hat. Mit Gründung der Flächenagentur M-V GmbH als für die Umsetzung und Verwaltung von Kompensationsprojekten zuständige Tochtergesellschaft der StUN M-V wurde das Projekt in deren Trägerschaft übergeben.

Die Kompensationsfläche wird durch die Straße „Mecklenburger Allee“ in eine nördliche und eine südliche Teilfläche gegliedert. Gekennzeichnet ist die ehemalige landwirtschaftliche Nutzfläche durch ein Mosaik verschiedener naturnaher Biotope, darunter diverse flächen- und linienhafte Gehölze aus einheimischen Pflanzenarten, eine extensive Mähwiese sowie ein Kleingewässer. In den Jahren seit der Pflanzung haben sich die Gehölze gut entwickelt und sind zu mächtigen Hecken herangewachsen. Die Entwicklung einer artenreichen Wiesenstruktur wird durch den Verzicht auf Dünge- und Pflanzenschutzmittel gefördert. Einmal jährlich im Spätsommer wird die Grünlandfläche durch einen lokalen Landwirtschaftsbetrieb gemäht. Dies entspricht einer extensiven Nutzung. Um die Fläche auszuhagern, d. h. Nährstoffe zu entziehen, wird das Mahdgut abgeräumt.

Die Fläche wird als Ort der Naherholung geschätzt, was ihren hohen Stellenwert für die Anwohnerschaft des angrenzenden Wohngebiets unterstreicht – ein Zeichen dafür, wie wichtig grüne Räume im Alltag sind. Gleichzeitig stellt diese Nutzung eine Herausforderung für den Naturschutz dar. Hier braucht es ein sensibles Miteinander, um die naturschutzfachlichen Ziele mit der Freizeitnutzung in Einklang zu bringen.