Trotz, oder vielleicht sogar wegen aktueller nationaler und internationaler Krisen darf das Thema Klimaschutz nicht aus dem Blick geraten. Gemeinsam mit unseren Partnern aus dem Sektor der erneuerbaren Energien arbeiten wir stetig am Gelingen der Energiewende, in dem wir für notwendige Eingriffe in den Naturhaushalt naturschutzfachlich hochwertige Ausgleichsmaßnahmen zur Verfügung stellen. Umso schöner ist es, wenn auch die Ausgleichsmaßnahmen noch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Daher wollen wir in diesem Monat das Ökokonto „Waldentwicklung Pennewitt“ vorstellen.
Das Ökokonto liegt etwa drei Kilometer nördlich der Stadt Warin im Naturpark „Sternberger Seenland“. Ziel ist es, den ehemals konventionell bewirtschafteten Acker, durch Sukzession mit Initialbepflanzung in eine etwa 3 ha große naturnahe Waldfläche mit dauerhaftem Nutzungsverzicht umzuwandeln.
Um die Fläche vor Wildverbiss zu schützen, wurde sie zunächst vollständig mit einem Schutzzaun umschlossen. Im Frühjahr 2025 erfolgte dann die Pflanzung von ca. 5.900 gebietsheimischen Waldgehölzen – darunter Traubeneichen, Ebereschen, Vogelkirschen und Wildapfel. Als Übergang zum angrenzenden Acker wurde ein gestufter Waldrand aus 220 Sträuchern wie Heckenrose, Holunder, Hasel und Schlehe gepflanzt. Da die Fläche in den bestehenden Wald reinreicht, wird sie zu einem großen Teil bereits von einem mit Kiefern überschirmten Wald umschlossen. Dadurch wird sich zusätzlich eine Naturverjüngung aus Kiefern und Birken einstellen. Aufgrund des dauerhaft und grundbuchlich gesicherten Nutzungsverzichts wird sich mittelfristig ein naturnaher Mischwald mit einer vergleichsweise hohen Biomasse entwickeln.
Laut Thünen-Institut1 speichert ein ha Wald in Deutschland insgesamt 197 t Kohlenstoff je ha. Das Ökokonto „Waldentwicklung Pennewitt“ hat also das Potential insgesamt ca. 600 t Kohlenstoff und mehr zu speichern, was umgerechnet etwa 2.200 t CO2-Äquivalente ergeben würde. Zum Vergleich: der durchschnittliche pro Kopf Ausstoß an CO2-Äquivalenten in Deutschland beträgt ca. 10,3 t2.
Das Ökokonto liefert daher nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität im Naturpark „Sternberger Seenland“, sondern auch zum Klimaschutz.
1Thünen-Institut für Waldökosysteme- Thuenen: Ergebnisse der Bundeswaldinventur 2022
2Umweltbundesamt- Wie hoch sind die Treibhausgasemissionen pro Person in Deutschland und wie viel wäre klimaverträglich? | Umweltbundesamt